Im September 2020 ließen Mario und ich die Parseierspitze im wahrsten Sinn des Wortes „links liegen“, als wir vom Roland Reitter Biwak kamen und den Augsburger Höhenweg im Finale erwanderten. Nach vielen Stunden Marschierei kamen wir absolut nicht auf die Idee, auch noch auf die Parseierspitze zu gehen. Zudem begannen wir damals unseren Tag mit der Besteigung der Eisenspitze – was anspruchsvoll genug war.
An diesem Montag Morgen, nach einer Nacht auf der Augsburger Hütte, war sie aber unser erklärtes Ziel. Gegen 8.00 Uhr brachen wir auf, das selten stabile Sommerhoch bescherte uns gleich in der Früh mehr als angenehme Temperaturen. Wir mühten uns den Schuttkessel des Gasilltals hinauf, bis zum Einstieg in die Fernerwand. Freilich, von einem Ferner ist dann weiter oben, an den Resten des Grinner Ferners, nicht mehr viel zu übrig. Zum Vergleich die wenige Jahre alten Bilder vom September 2020. Man kann den Gletschern beim Sterben zusehen…… 🙂



Es entstand ein kleiner See, der noch von wenigen schuttbedeckten Eisresten umgeben war.
Wir querten hinüber zum vor 3 Wochen erst neu eröffneten Einstieg mit silbrig glänzendem Stahlseil. Vorher soll der seilversicherte Einstieg 50 mtr weiter vorne gewesen sein und um ein gutes Stück anspruchsvoller. Nach dieser ersten Kraxelstelle war bald keine Versicherung mehr zu sehen und die Kletterei ging im IIer Stil, manchmal mehr, dann wieder weniger spannend, bis zum Gipfel. Die Markierungen behielten wir dabei immer gut im Auge. Als wir diese einmal verloren haben, waren wir schnell am Ostgrat, der schon eine Spur ambitionierter zu klettern ist.





Richard ließ am Gipfel seine Drohne aus dem Gepäck und filmte spektakuläre Bilder. Der Abstieg erforderte dann mindestens gleich viel Aufmerksamkeit wie der Weg nach oben. Im Bereich nicht weit ober dem Einstieg, trafen wir dann auf die holländische Mutter mit Ihren 2 Teenie-Töchtern. Sie hatten ob der Schwierigkeiten aufgegeben und machten sich wieder auf ins Tal.




Wir taten es Ihnen gleich. Bis zur Augsburger Hütte zockelten wir, um ums dort noch mit Pressknödeln zu stärken. Der Weiterweg ins Tal war dann der Spielverderber der Unternehmung. 2000 Höhenmeter am Stück abzusteigen darf aber auch ein Wadlzwicken verursachen.
Im Tal angekommen mußte der Grinner Dorfbrunnen anständig herhalten, unseren Durst zu löschen und für Erfrischung zu sorgen. Glücklich traten wir die Heimfahrt an.
11.8.2025, Richard + Christian
recht anspruchsvolle Geröll-Kletterei wie es aussieht, fein dass ihr beiden alles im Griff hattet