schon im Februar vereinbarte ich mit Richard ein Tourenwochenende auf einer Schutzhütte. Die Franz Senn Hütte war mir wegen der vielen rassigen Ziele und überhaupt, weil mir dort alles sympathisch ist, sehr recht. An ein Zimmer war schon im Februar nicht zu denken, aber ein (dank Corona) abgeteiltes 2er Lager mit genügend Privatsphäre konnte ich buchen.
Weil der Winter 24/25 nur unterdurchschnittliche Schneemengen hervorbrachte, war ein langer Fußmarsch von Seduck von Nöten. Die Ausrüstung war zumindest für 5 km von den knapp 8 am Buckel zu tragen. Vom derzeit wegen der Straßensperren nicht genutzten Parkplatz Oberriß wanderten wir Richtung Hütte und entschieden uns bei der Weggabelung für den Aufstieg am Sommerweg.



Den brachten wir bis zu einer Bank hinter uns, dort (schien) eine geschlossene Schneedecke anzufangen. Also legten wir die Latten an und freuten uns, dass nicht mehr der ganze Ballast auf unseren Schultern lastete.
Aber, die Spur wurde immer wieder unterbrochen und zwang uns zum „Schi aus-Schi an“. Als der Weg hinter der letzten Kuppe in eine Ebene unter der Hütte überging, konnten die Bretter endlich und (fast) endgültig dranbleiben. Gegen 13.30 Uhr trafen wir bei der Hütte ein, meldeten uns an und ich genoss den schönen Nachmittag auf der Terrasse, während Richard seine Drohne etwa 100 mtr oberhalb der Unterkunft ausflog. Den Abend genossen wir bei bester Verpflegung und mit geselligen Tischnachbarn.



Leider war unser Anreisetag der letzte Premium-Schitourentag einer Phase, die etwa 1 Woche andauerte. Der kommende Sonntag versprach aber zumindest brauchbares Wetter. Wir rückten nach einem guten Frühstück gegen 8.00 Uhr aus und machten uns auf den Weg zur inneren Sommerwand.



einige schon am Weg ins Tal (hier am dafür verpönten Sommerweg, während wir noch Richtung innere Sommerwand marschierten
Die übliche Route führt über das Stiergeschwez und den Sommerwandferner zur Kräulscharte. Von dort gings recht rassig in dieselbe und danach etwas ausgesetzt, aber in bombenfesten Fels, auf den Gipfel.







Leider zog es mehr und mehr zu uns wir konnten gerade noch den Abstieg bei guter Sicht hinter uns bringen.



Die Abfahrt auf dem Ferner war sogar auch noch passabel – danach mühten wir uns bei leichten Schneetreiben, das in Regen überging, zurück zur Hütte. Es war gegen 13:00 Uhr, als wir eintrafen. Unsere nassen Klamotten wurden zum Trocknen aufgehängt, (warm) geduscht (danke für so viel Luxus am Berg) und danach gings in die gemütliche Gaststube auf ein großes Mixgetränk. Abgerundet wurde am Abend mit Wienerschnitzel in einer sympathischen Runde am Tisch.
Zum Abschlusstag – der nur mehr die Rückkehr zum Auto abdecken musste, gab es mehrere Varianten: so stand der Sommerweg zur Auswahl (kaum mehr Schifahren, viel Tragen und vermutlich im Restschnee zwischen den aperen Wegstellen x-mal versinken). Oder – der Winterweg – wahrscheinlich gleiches Schicksal. Dann bietet die Hütte noch Gepäcktransport bis Seduck an. Leicht ins Tal tänzeln, ohne schwere Rucksäcke….? Kam wirklich nicht in Frage!! Dritte Variante: über die Oberrißscharte aufsteigen (380 HM) und über das Kuhgeschwez bis in den Talboden bei der Oberrißalm abfahren. Schnee lag, die Qualität und Menge auf der Abfahrtsroute war aber nicht bekannt. Zudem hatte der Regen vom Sonntag zur Folge, dass die Lawinengefahr am Montag unter 2800 mtr auf Stufe 3 anstieg. Für die steile Abfahrt wäre ein 3er nicht das (ganz) richtige. Als ich am Abend noch einmal ins Freie ging, sah ich aber einen Sternenhimmel. Der bescherte uns am Morgen eine hartgefrorene Schneedecke und einen lokalen 2er. Zusammen mit unseren Tischnachbarn setzten wir den Plan in die Tat um – Variante 3 wurde wahr.



Die 380 Höhenmeter zur Oberrißscharte waren in einer guten Stunde geschafft – der Aufstieg im schneefreien Teil forderte die ganzen Luftreserven. Oben wurde umgerüstet und die Niederösterreicher waren schneller fertig und querten weit rechts hinaus, um „drüben“ abzufahren.
Richard und ich entschieden uns, links zu bleiben. Die ersten 250 Höhenmeter hielt der Schnee und es war eine Freude. Allmählich leider nicht mehr, bis Bruchharsch vom Feinsten den Spaß zunichte machte.



die ersten „guten“ Meter – im Bild drei der Übergang zum Bruchharsch
Aber mit langen Querfahrten konnten auch so noch feine Abfahrtsmeter gemacht werden. Immer noch besser als die Sommerweg/Winterwegvariante. Schließlich kamen wir an ein Latschenfeld, das in den Talboden führte. Dort konnten wir uns über einen herrlich ausgefahrenen Korridor freuen, den viele vorher schon geformt hatten. „Vorgefertigte“ Bahnen wurden abgefahren, der Schnee war kompakt.



Dann wurde es zwar auch mal knifflig und einige Äste von Latschen und anderem Gewächs litten sehr unter den Schifahrern.



Aber wir kamen ohne abschnallen direkt hinunter und skateten bis zur Brücke, die uns zurück auf den Fahrweg brachte.






Am Weg dorthin durften wir über Wiesen mit abertausenden Kroken wandern. Für Richard war es die Abschlusstour der heurigen Saison, für mich glaube ich noch nicht………..
14.4.25 – Christian
schöne Tour Hilli; auf what Sepp aber leider nicht teilbar wie die Erfahrung von Richard und mir zeitigte. Frohe Ostern!